Erstes Handy in Deutschland

Autor: Bastian Ebert

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Telefon alt

Das erste offiziell in Deutschland verkaufte Handy war das Motorola International 3200, welches im Juni 1992 von Mannesmann Mobilfunk (heute Vodafone) auf den Markt gebracht wurde.

Es war allerdings nicht das allererste mobile Telefon in Deutschland. Schon 1958 wurde das A-Netz installiert, welches erstmals mobile Telefonie im Auto ermöglichte. Diese Geräte waren allerdings sehr schwer, teuer und hatten daher nur einen Nischenmarkt.

Das Motorola International 3200 war im Vergleich dazu deutlich handlicher, wog aber immer noch stolze 790 Gramm. Der Preis lag bei 3.990 DM, was etwa dem heutigen Wert von 2.500 € entspricht. Dafür bot es eine Gesprächszeit von bis zu 90 Minuten und eine Standby-Zeit von bis zu 4 Stunden.

Das Handy war ein großer Erfolg und trug massgeblich zur Verbreitung der Mobiltelefonie in Deutschland bei.

Die Erfindung des Handys ist nicht einer einzelnen Person zuzuschreiben, sondern war der Arbeit von vielen Erfindern und Ingenieuren über mehrere Jahrzehnte hinweg zu verdanken.

  • Martin Cooper: Er gilt als der Erfinder des Handys, da er 1973 das erste tragbare handgehaltene Telefon präsentierte.
  • Amos Joel: Er war der Leiter des Motorola-Teams, das das DynaTAC entwickelte.
  • Rudolf Noer: Er war der Erfinder der SIM-Karte, die heute in allen Mobiltelefonen verwendet wird.
  • Steve Jobs: Er war der Gründer von Apple und trieb die Entwicklung des iPhones voran, welches die Smartphone-Revolution auslöste.

Weitere Meilensteine der Handygeschichte in Deutschland:

  • 1994: IBM Simon: Das erste Smartphone mit Touchscreen und Apps
  • 1996: Nokia Communicator: Integrierter Webbrowser und E-Mail-Funktion
  • 1999: Siemens SL10: Erstes Handy mit Slider-Funktion
  • 1999: Toshiba Camesse: Erstes Handy mit integrierter Kamera
  • 2001: Siemens SL45: Erstes Handy mit austauschbarer Speicherkarte und MP3-Player
  • 2002: Blackberry 5810: Das erste Smartphone von Research in Motion (RIM)

Heute sind Smartphones aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind weit mehr als nur Telefone, sondern kleine Computer mit Internetzugang, Kamera, Navigationssystem und vielen weiteren Funktionen.

Nokia 1011 (1992) vs. iPhone 1 (2007)
Nokia 1011 (1992) vs. iPhone 1 (2007) CC BY inside-sim.de

Was kosteten Gespräche und SMS am Anfang?

Die Kosten für eine Gesprächsminute und SMS im Jahr 1992 variierten stark je nach Anbieter und Tarif.

Generell lagen die Preise aber deutlich höher als heute.

  • Gesprächsminute:
    • Innerhalb des Netzes: 0,80 DM bis 2,00 DM
    • In andere Netze: 1,50 DM bis 4,00 DM
    • Ins Ausland: 5,00 DM bis 15,00 DM
  • SMS:
    • 0,40 DM bis 1,00 DM

Flatrates für SMS und auch Allnet Flat gab es damals noch nicht. Es gab aber auch Tarife mit monatlicher Grundgebühr, die dann günstigere Gesprächsminutenpreise beinhalteten.

Zudem war es damals üblich, für jede Sekunde abgerechnet zu werden, und nicht erst ab der 60. Sekunde wie heute.

Zum Vergleich: Heute liegt der Durchschnittspreis für eine Gesprächsminute im Mobilfunk bei etwa 0,15 € und für eine SMS bei 0,10 €.

Bosch Handy von 1195 mit Simkarte im Scheckkarten-Format
Bosch Handy von 1995 mit Simkarte im Scheckkarten-Format

Hatte das erste Handy bereits eine Simkarte?

Ja, das erste offiziell in Deutschland verkaufte Handy, das Motorola International 3200, welches im Juni 1992 auf den Markt kam, hatte bereits eine SIM-Karte.

Die SIM-Karte (Subscriber Identity Module) ist eine kleine Chipkarte, die im Handy gespeichert wird und die Rufnummer des Nutzers sowie weitere Informationen wie z.B. das Guthaben enthält.

SIM-Karten wurden 1987 von der Firma Giesecke & Devrient in München entwickelt und sind heute weltweit Standard für Mobiltelefone.

Ohne SIM-Karte wäre es nicht möglich gewesen, mit dem Motorola International 3200 zu telefonieren. Die SIM-Karte ist ein wichtiger Bestandteil jedes Mobiltelefons und ermöglicht es den Nutzern, weltweit mobil zu kommunizieren.


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