Postpaid – Die Definition und was man zu diesem Begriff im Mobilfunk wissen sollte

Autor: Bastian Ebert

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Postpaid – Die Definition und was man zu diesem Begriff im Mobilfunk wissen sollte – Bei den Handytarifen und Verträgen sind die Angebote sehr oft in Prepaid und Postpaid aufgeteilt. Prepaidkarten sind dabei vor allem interessant für Nutzer, die eher weniger monatlich die Karten nutzen, Postpaid Tarife sind die Standard Angebote für fast alle Bereiche.

Postpaid steht dafür allein für die Abrechnungsart eines Tarifes. Man versteht darunter alle Verträge und Tarife, die auf eine nachträgliche Rechnungsstellung setzen. Der Abrechnungszeitraum ist dabei in der Regel ein Monat und alle angefallenen Leistungen in diesem Monat werden mit einer Rechnung am Ende des Monats beglichen. Im Gegensatz zu Prepaidkarten muss also bei Postpaid Angebote kein Guthaben aufgeladen werden, bevor man diese Tarife nutzen kann. Stattdessen kann auch ohne Guthaben telefoniert werden, weil die Rechnung erst im Nachhinein gestellt wird.

Die Bezeichnung Postpaid sagt damit wenig über die Ausgestaltung der Tarife aus. Sowohl teurer als auch preiswerte Handytarife fallen in diese Kategorie und man findet sowohl Allnetflat als auch normale Handytarife oder Angebot mit kompletter Verbrauchsabrechnung. Postpaid steht damit lediglich für die Art, wie die angefallenen Kosten bezahlt werden, nicht aber, wie die Kosten entstehen.

Postpaid Tarife und Verträge findet man mittlerweile auch bei den meisten Anbieter. Lediglich einige Discounter setzen auf reine Prepaid-Angebote, in der Regel findet man aber sowohl Postpaid- als auch Prepaid Tarife. Einige Anbieter (beispielsweise Congstar) bietet auch im Discountbereich sehr ähnliche Tarife an, die man entweder als Postpaid oder als Prepaid Varianten buchen kann. Auch bei Maxxim und Simply (sowie vielen Drillisch Discountern) findet man die Einsteigertarifen sowohl auf Prepaid- als auch auf Postpaidbasis. Der Unterschied ist dabei oft nur sehr gering – lediglich die Abrechnung ist anders, während Speed und Leistungen gleich sind. Man kann sich daher bei diesen Anbietern sehr frei entscheiden, ob man lieber einen Postpaid Vertrag oder eine Prepaidkarte nutzen möchte.

Überblick der Postpaid Tarife nach Netzen: D1 Tarife | D2 Handytarife | O2 Flat

Die Vorteile von Postpaid Tarifen

Kurzfassung:

  • Keine Aufladung des Guthabens erforderlich: Bei einem Postpaid-Tarif wird die monatliche Rechnung direkt von Ihrem Bankkonto abgebucht. Sie müssen sich also nicht um die Aufladung Ihres Guthabens kümmern.
  • Flexiblere Nutzung: Bei einem Postpaid-Tarif können Sie in der Regel Ihr Datenvolumen und Ihre Inklusiv-Minuten flexibel nutzen. Wenn Sie also mal mehr Datenvolumen benötigen, können Sie dies einfach zubuchen.
  • Häufig bessere Tarife: Postpaid-Tarife bieten in der Regel bessere Leistungen als Prepaid-Tarife. Dies liegt daran, dass Postpaid-Kunden dem Mobilfunkanbieter eine gewisse Planungssicherheit bieten.

Im Vergleich zu Prepaid liegt die Stärke von Postpaid vor allem in der einfachen Abrechnung. Egal ob Allnetflat oder normaler Handytarif: man muss bei Postpaid nicht das Guthaben überwachen und kontrollieren, ob man noch genug auf dem Konto hat um zu Telefonieren und man muss auch nicht neues Guthaben aufladen. Alle Leistungen werden automatisch am Ende des Monats abgerechnet und vom Konto abgebucht. Der komplette Zahlungsverkehr wird also automatisch abgerechnet. Das entlastet vor allem dann, wenn man die Simkarte häufiger nutzt. Im Prepaid Bereich gibt es zwar mittlerweile auch Formen der automatischen Aufladung, aber so einfach wie bei Postpaid Tarifen wird es dadurch trotzdem nicht.

Dazu denken viele Nutzer bei Postpaid automatisch an lange Vertragslaufzeiten. Das ist auch bei vielen Tarifen der Fall, es gibt aber auch sehr viele Angebote im Postpaid Bereich, die mit kurzen Laufzeiten von nur 1 Monat auskommen. Diese Angebote sind damit fast so flexibel wie Prepaidkarten und man ist daher auch im Postpaid Bereich auch nicht zwangsläufig an lange Laufzeiten gebunden. Prinzipiell gilt daher: Postpaid und lange Laufzeiten sind nicht automatisch gekoppelt. Aber wenn man ein Handy oder Smartphone zum Vertrag dazu haben möchte, sind es fast immer Postpaid-Verträge mit mindestens 24 Monaten Laufzeit.

Ein weiterer Vorteil: Prepaid Sim müssen mittlerweile per Ausweis freigeschaltet werden. Die meisten Anbieter kontrollieren daher per PostIdent oder VideoIdent die Ausweisdaten. Ohne Dokumente gibt es keine Freischaltungen der Prepaid Tarife. Im Postpaid Bereich müssen diese Daten zwar auch erfasst werden, eine Prüfung muss aber nicht sein. Es reicht also, wenn der Kunde die Angaben macht, ohne das der Mobilfunk-Anbieter dies prüfen müsste.

Handyverträge mit Datenvolumen im Überblick

Sim mit Datenvolumen
Sim mit Datenvolumen

Nachteile von Postpaid Angeboten:

  • Mindestlaufzeit: Bei einem Postpaid-Tarif sind Sie in der Regel an eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten gebunden. Wenn Sie den Vertrag vorzeitig kündigen, müssen Sie in der Regel eine Kündigungsgebühr zahlen.
  • Kündigungsfrist: Bei einem Postpaid-Tarif müssen Sie den Vertrag in der Regel unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen.
  • Kostenfalle: Wenn Sie Ihr Datenvolumen oder Ihre Inklusiv-Minuten überschreiten, können hohe Zusatzkosten entstehen.

Postpaid mit Prepaid Vorteilen: Tarife per App

Appbasierte Handytarife sind eine sehr neue Entwicklung auf dem Markt und den ersten Tarif, der vollständig über ein App abgewickelt wurde, war der Freenet Funk Tarif. Davor gab es aber bereits mit der Satellite App einen vergleichbaren Ansatz, allerdings gab es dort keine Datenverbindungen.

Strukturell sind diese Tarife dabei immer gleich: Grundlage für die Nutzung ist eine App, die man auf dem Handy installiert und über die App bestellt und aktiviert man dann den Tarif. auch die Verwaltung und die Kündigung erfolgt komplett über die App. Es ist für diese Handytarife und Flatrates also weder ein Kundenbereich auf einer Internet-Seite noch ein Shop notwendig. In der Regel bekommt man diese Tarife auch gar nicht im Shop, sondern wirklich nur direkt über die App.

Aktuell ist die Auswahl an Tarifen mit App-Steuerung noch eher begrenzt und die Anbieter selbst sind eher in der Testphase, wie gut solche Deals bei den Kunden ankommen und was man bei diesen Tarifen beachten sollte.

Die Installation der jeweiligen App ist dabei IMMER kostenlos. Man kann sich also die App in Ruhe anschauen, ohne das Gebühren berechnet werden. Erst wenn man den Tarif bestellt, entstehen auch Kosten. Die App muss dabei auch nicht unbedingt auf dem Smartphone sein, mit dem man die Simkarte nutzt – man kann daher über die App auch Tarife auf anderen Geräten verwalten.

Der Überblick sieht aktuell wie folgt aus:

Man kann aber davon ausgehen, dass es in den nächsten Monaten noch weitere Angebote in diesem Bereich gibt.

Die unbegrenzten Tarife im Überblick

Leider gibt es vor allem bei Drittanbieter bisher nur wenige Angebote. die komplett unlimitierte Tarife beinhalten. Hier wird sich in den kommenden Jahren aber sicher einiges tun. Im Überblick: Handyvertrag mit unlimited Datenvolumen | billigste Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen

Der Anteil von Postpaid-Tarifen in Deutschland

Bei den Abrechnungsarten gab es in den letzten Jahren immer wieder Schwankungen beim Marktanteil. Seit 2005 sind die Prepaid Tarife (durch Discount-Angebote) teilweise deutlich gewachsen und es gab zwischenzeitlich sogar mehr Prepaidkarten als Postpaid Tarife auf dem Markt. Mittlerweile hat sich dieses Verhältnis wieder etwas umgekehrt. Durch die wirklich preiswerten Postpaid Flatrates von winSIM oder Smartmobil sind normale Handytarife und Allnetflat auch für Normalnutzer wieder interessant geworden und daher haben viele Kunden wieder von einer Prepaidkarte zu einem Handytarif mit Postpaid Abrechnung gewechselt.

Wie sich die Anteile in diesem Bereich weiter entwickeln werden, lässt sich aber so direkt noch nicht sagen. Das wird auch davon abhängen, wie gut die einzelnen Anbieter die Bedürfnisse der Kunden treffen. Aktuell sieht es auf jeden Fall so aus, als wären die Postpaid Simkarten und Angebote auf dem Vormarsch.

Die Zahl der Mobilfunk-Anschluss in Deutschland insgesamt

Insgesamt ist die Zahl von Simkarten auf dem deutschen Markt aber nach oben gegangen. Es gibt also sowohl bei Prepaid als auch bei Postpaid deutlich mehr aktive Karten als noch vor einigen Jahren. Das liegt vor allem daran, dass der Trend immer mehr zum Zweigerät geht und man mittlerweile für das Zweithandy, das Tablet oder auch die Smartwatch eine eigene Simkarte benötigt. In Deutschland gibt es damit inzwischen mehr Simkarten als Einwohner.


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1 Gedanke zu „Postpaid – Die Definition und was man zu diesem Begriff im Mobilfunk wissen sollte“

  1. Ich und Meine Freundin nutzen bei Tchibo einen Vertrag wir bezahlen das auch auf Postpaid das bedeutet das ich und sie dann eine Rechnung bekommen bei Tchibo mobil zahlt man erst nachträglich die Grundgebühr heißt erst nutzen dann Zahlen das ist für uns beide besser.

    wir haben beide den Aktionstarif 20 GB inklusive Telefon und SMS flat für 9,99€.

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