Geisterroaming: Was ist das und wie kann man Kosten dadurch vermeiden?

Geisterroaming bezeichnet das Phänomen, bei dem ein Smartphone trotz deaktiviertem Datenroaming in ein ausländisches Mobilfunknetz eingebucht wird und dabei kleine Datenmengen übertragen werden. Diese Übertragungen können trotz ausgeschaltetem Roaming zu unerwarteten Kosten führen. Konkret: Man kommt aus dem Urlaub oder der Reise nach Hause und findet hohe Kosten für Datenverbindungen auf der Handyrechnung, obwohl man nachweislich das Datenroaming deaktiviert hat.

Dies passiert oft bei LTE-Datenverbindungen im Nicht-EU-Ausland, da Smartphones automatisch nach dem besten verfügbaren Netz suchen (EU Roaming ist mittlerweile kostenfrei). Auch das aktivierte VoLTE (Voice over LTE) kann dazu führen, dass Telefongespräche als Daten abgerechnet werden.

Was ist Geisterroaming genau?

Geisterroaming tritt auf, wenn ein Mobiltelefon trotz deaktivierter Roaming-Optionen ungewollt kleine Datenmengen über ein fremdes Netz überträgt. Dies kann passieren, wenn das Telefon nach verfügbaren Netzen sucht, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten. Das Problem ist nicht auf Datenübertragung beschränkt; auch VoLTE (Voice over LTE) kann zu unerwarteten Datenkosten führen, wenn Telefongespräche als Datenverkehr abgerechnet werden.

Ursachen für Geisterroaming

Die Ursachen für diese Form des fehlerhaften Roaming liegen meistens direkt im Netz begründet. Einige Netze (O2 Netz und 1&1 Netz) sind daher stärker betroffen als anderen Netze. Ursachen können sein:

1. Netzwerksuche: Auch wenn Datenroaming deaktiviert ist, kann das Telefon weiterhin nach dem besten Netz suchen und sich vorübergehend in fremde Netze einbuchen.
2. VoLTE: Bei aktiviertem VoLTE können Anrufe als Datenverkehr behandelt werden, was zu zusätzlichen Kosten führt.
3. 5G abschalten: Auch 5G und Anrufe im 5G Netz können zu diesem Problem führen.
4. System-Updates und Hintergrundprozesse: Manche System-Updates oder Apps können Daten im Hintergrund übertragen, auch wenn Roaming ausgeschaltet ist.

Wie vermeidet man Geisterroaming?

Im besten Fall schaltet man das Handy im Ausland komplett aus. Dann kann auch kein Geisterroaming entstehen. Wenn man dennoch erreichbar bleiben will, sollte man folgende Punkte beachten:

1. Mobile Daten ausschalten: Zusätzlich zur Deaktivierung des Datenroamings sollte man in den Einstellungen des Handys auch die mobilen Daten komplett ausschalten.
2. LTE deaktivieren: Wenn möglich, sollte man die LTE-Funktion deaktivieren, um sicherzustellen, dass keine Datenverbindungen über LTE-Netze aufgebaut werden.
3. Manuelle Netzwahl: Einige Handys bieten die Möglichkeit, die Netzwahl manuell zu steuern, sodass man die Verbindung zu fremden Netzen verhindern kann.
4. Datenverbrauch überwachen: Regelmäßig den Datenverbrauch kontrollieren, um mögliche ungewollte Datenübertragungen schnell zu erkennen.
5. Anbieter kontaktieren: Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu unerwarteten Kosten kommen, sollte man sich an den Mobilfunkanbieter wenden, um eine Klärung zu erreichen.

VIDEO Hohe Kosten beim Roaming vermeiden

Was tun, wenn man betroffen ist?

Wer bereits Abrechnungen durch Geisterroaming auf der Rechnung hat, sollte vorgehen wie generell, wenn die Handyrechnung falsch oder zu hoch ist:

1. Rechnung überprüfen: Prüfe die genaue Höhe und Art der angefallenen Kosten. Dazu sollte man Datum und Betrag notieren, die fehlerhaft abgerechnet wurden.
2. Anbieter kontaktieren: Setze dich mit deinem Mobilfunkanbieter in Verbindung und erkläre die Situation. Oftmals zeigen Anbieter Kulanz bei ungewollten Roamingkosten.
3. Maßnahmen ergreifen: Deaktiviere alle potenziellen Datenübertragungen, wie oben beschrieben, um zukünftige Kosten zu vermeiden. Dazu sollte man auch den Anbieter kündigen und zu Netzen wechseln, bei denen Geisterroaming kein Problem ist (aktuell vor allem bei den Tarifen im D1 Netz und bei den Vodafone Netz Verträgen und Sim).

Geisterroaming ist ärgerlich, aber durch bewusste Einstellungen und Überwachung kann man sich davor schützen.