O2 Weitersurfgarantie genau betrachtet – wie unendlich ist „unendlich surfen“ wirklich?

O2 Weitersurfgarantie – wie unendlich ist „unendlich surfen“ wirklich? – O2 hatte vor einigen Jahren die sogenannte Weitersurfgarantie in den O2 Free Tarifen vorgestellt, aber mit den neuen O2 Mobile Tarifen und auch bereits davor wurde diese Garantie nicht mehr mit angeboten.

Stattdessen nutzt O2 nun eine leicht angepasste Form der Weitersurfgarantie bei den O2 Prepaid Sim Karten. Konkret haben die O2 Prepaid Allnet Flat, die man zur O2 Freikarte buchen kann, dieses System bekommen. Die Weitersurf-Garantie besteht dabei an sich aus einer Drosselung, die etwas schneller ist als bei anderen Anbietern. Das Unternehmen verzichtet auf eine sehr restriktive Drosselung. Nach Verbrauch des monatlichen Inklusivvolumens kann man trotzdem noch vergleichsweise schnell surfen. Die Geschwindigkeit wird dabei nur auf 1 MBit/s herunter gesetzt. Das entspricht im Vergleich in etwa der Geschwindigkeiten von DSL 1.000 – falls sich noch jemand daran erinnert. Damit wird der Tarif immer noch etwas gedrosselt, aber man kann es schon fast als unbegrenztes Datenvolumen bezeichnen.

Diese Garantie gibt es aber nicht zu allen Prepaid Karten von O2. Nur die hauseigenen Prepaid Flat sind eingeschlossen. Drittanbieter profitieren nicht davon und auch die komplett kostenfreie Freikarte von O2 hat diese Funktion leider nicht-

Die aktuellen Prepaid Tarife bei O2

Ein Mobilfunktarif mit einer maximalen Datenrate von 1 MBit/s bietet eine stark eingeschränkte Internetgeschwindigkeit, die sich deutlich auf die Nutzbarkeit moderner Smartphone-Dienste auswirkt. Im Folgenden sind die typischen Nutzungsmöglichkeiten und Einschränkungen sachlich zusammengefasst:

Was mit 1 MBit/s auf dem Handy noch funktioniert

• Messenger-Dienste (WhatsApp, Signal, Telegram):
  Textnachrichten, einfache Emojis und kleinere Bilder lassen sich problemlos senden und empfangen. Sprach- und Videoanrufe sind mit Einschränkungen möglich, insbesondere bei stabiler Verbindung.
• E-Mails und einfache Webseiten:
  Der Abruf und Versand von E-Mails (ohne große Anhänge) sowie das Laden textbasierter Webseiten funktioniert, allerdings mit längeren Ladezeiten.
• Musikstreaming in niedriger Qualität:
  Dienste wie Spotify oder Deezer können bei reduzierter Bitrate (z. B. 24–96 kbps) noch genutzt werden. Höhere Qualitätsstufen sind nicht praktikabel.
• Navigation (Google Maps, Apple Karten):
  Grundfunktionen wie Standortbestimmung und Routenführung sind möglich, jedoch kann das Laden von Kartendaten verzögert erfolgen – insbesondere bei Zoom oder Wechsel der Ansicht.
• App-Updates und Downloads kleiner Dateien:
  Kleinere App-Updates oder Downloads unter 10 MB sind mit Geduld möglich, größere Datenmengen sind jedoch zeitintensiv.

Was mit 1 MBit/s nicht oder nur stark eingeschränkt funktioniert

• Video-Streaming (YouTube, Netflix, ARD Mediathek):
  Selbst niedrigste Qualitätsstufen (144p–240p) laden langsam oder brechen ab. Ein flüssiger Stream ist nicht gewährleistet.
• Social Media mit hohem Medienanteil (Instagram, TikTok, Facebook):
  Bilder und Videos laden verzögert oder gar nicht. Reels, Stories und Livestreams sind praktisch nicht nutzbar.
• Cloud-Dienste (Google Drive, OneDrive, iCloud):
  Der Upload und Download größerer Dateien ist kaum praktikabel. Synchronisation kann fehlschlagen oder sehr lange dauern.
• Videotelefonie (Zoom, Teams, FaceTime):
  Die Bandbreite reicht nicht für stabile Bildübertragung. Ton kann abgehackt sein, Video oft nicht nutzbar.
• Online-Gaming und Echtzeitdienste:
  Spiele mit Echtzeitverbindung (z. B. PUBG Mobile, Fortnite, Clash Royale) sind aufgrund hoher Latenz und Datenanforderungen nicht spielbar.

Technischer Hintergrund

• 1 MBit/s entspricht 125 kB/s Downloadgeschwindigkeit.
  Das reicht für einfache Datenübertragungen, aber nicht für moderne Multimedia-Anwendungen.
• Upload-Geschwindigkeit ist meist noch geringer (z. B. 384 kbit/s).
  Dies limitiert insbesondere Cloud-Uploads und Videokonferenzen.

Ein Tarif mit 1 MBit/s eignet sich nur für Basisfunktionen wie Messaging, einfache Webnutzung und gelegentliche Navigation. Für multimediale Inhalte, Streaming, Cloud-Nutzung oder produktive mobile Arbeit ist diese Geschwindigkeit nicht ausreichend. Wer regelmäßig mehr als Text und einfache Daten nutzt, sollte auf höhere Bandbreiten ab 5–10 MBit/s zurückgreifen.

HINWEIS Bei älteren Tarife wird der Speed teilweise auch 384 kBit/s reduziert. Für Nutzer, die regelmäßig Videos streamen oder Spiele spielen, ist die reduzierte Geschwindigkeit von 384 kbit/s jedoch nicht ausreichend. In diesem Fall sollte man sich für einen Tarif mit höherer Datenrate entscheiden. Mehr Details zum Speed haben wir hier zusammengestellt: Wie schnell sind 384 Kbit/s?

VIDEO So schnell sind 384 kBit/s in der Praxis

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