Handy Speedtest – so bekommt man die wirkliche Internet Geschwindigkeit heraus

Autor: Bastian Ebert

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Handy Speedtest – so bekommt man die wirkliche Internet Geschwindigkeit heraus – Beim Abschluss eines Handytarifes oder auch beim Kauf einer Prepaidkarte sind die Anbieter oft sehr großzügig mit den Geschwindigkeiten, die man mit den entsprechenden Handykarten erreichen kann. Da sind oft Werte von mehreren 100MBit/s im Gespräch oder auch LTE max – also immer die maximale Geschwindigkeit, die derzeit das entsprechende Handy-Netz bietet. In der Praxis gibt es dann aber oft deutlich niedriger Werte. Das ist auch einfach zu erklären, denn nur weil ein Handy-Netz bestimmte Spitzenwerte anbietet beim den Internet-Geschwindigkeiten, heißt das nicht, dass man sie auf dem eigenen Gerät auch bekommt. Wenn zum Beispiel mehrere Nutzer in einer Funkzelle sind (was meistens der Fall ist) kann das schon dafür sorgen, dass die Geschwindigkeiten sinken.

Gründe für geringere Geschwindigkeiten in einer Funkzelle könnten sein:

  • zu starke Auslastung durch viele Nutzer
  • regionale Faktoren wie Funkschatten oder Indoor-Aufenthalte mit geringer Netzqualität
  • Hardware, die höhere Geschwindigkeiten nicht unterstützt
  • Tarife, die höhere Geschwindigkeiten nicht unterstützen

Diese Punkte sind nur selten direkt vom Netzbetreiber (oder dem eigenen Anbieter) zu verantworten und daher sind geringe Geschwindigkeiten im Mobilfunk-Bereich auch kein Grund zu einer Kündigung.

HINWEIS Die 3G Netzbereiche sind mittlerweile bei allen Anbieter abgeschaltet. UMTS und HSDPA gibt es daher in den deutschen Netzen nicht mehr – ein 3G Speedtest deutet daher darauf hin, dass man eine eher alte Software zum Test nutzt.

So macht man einen Speed Test im Handy

Leider gibt es weder unter Android noch unter iOS standardmäßig die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Datenverbindung zu bestimmen. Es wird im Menü zwar bei den meisten Geräten und Betriebssystemen angezeigt, welcher Datenstandard gerade genutzt wird (5G, LTE, HSDPA 3G usw.) aber der genaue Speed lässt sich so leider nicht bestimmen.

Daher muss man in der Regel für die Bestimmung der Geschwindigkeit auf verschiedene Apps von Drittanbietern zurück greifen. Davon gibt es sowohl im Appstore von Apple als auch bei Google Play einige Auswahl:

Unserer eigener Speedtest – dieser ist speziell für den mobilen Bereich gedacht.

Geschwindigkeits-Test 3G & 4G – Diese App kommt von OpenSignal und unterstützt damit die Community bei der Ermittlung der Netzqualität. Der Anbieter schreibt dazu:

Die Daten sind crowdgesourced – WLAN und Antennenstandorte werden mittels Triangulation kalkuliert. Jedes Mal, wenn du die App benutzt, trägst du dazu bei diese zu verbessern. Mit deiner Unterstützung werden WLAN-Datenbank sowie die Abdeckungs-Karten besser und genauer. Danke für deine Mithilfe!

Speedtest.net – ist wieder Name bereits sagt, die Umsetzung der Speedtest.net Webseite als App. Die App ist kostenlos und liefert sehr zuverlässige Tests.  In der Beschreibung heißt es:

Nutzen Sie Ookla Speedtest für einen einfachen Verbindungstest mit einem Tippen in weniger als 30 Sekunden – überall akkurat dank unseres globalen Netzwerkes. Millionen Nutzer haben Ookla Speedtest zur Top-App zum Testen der Internetgeschwindigkeit gemacht und täglich verlassen sich Fachleute in der ganzen Branche auf die App!

mehr-speed.de – Ein Speedtest speziell für den Festnetz Bereich mit einigen Tipps und Hinweise, wie man die eigenen Internet Verbindung schneller machen kann: direkt zum Internet Speedtest

anschluss.digital – Speedtest ebenfalls eher für den Festnetz Bereich und für kabelgebundene Internet Anschlüsse. Gigabit Speed wird erfreulicherweise unterstützt: direkt zum Internet Speedtest

Vodafone SpeedTest – Vodafone bietet diese App auch für Kunden von allen Anbietern an und ermöglicht es damit, sehr einfach und kostenlos die Geschwindigkeit der Verbindung zu bestimmen. Für Vodafone Kunden gibt es noch weitere Funktionen. In der Beschreibung heißt es:

Jederzeit einfach und bequem die Netzgeschwindigkeit testen! Außerdem hilfst Du uns, Dein Netz zu optimieren, damit wir Dir die bestmögliche Kapazität zur Verfügung stellen können.

Neben den Apps kann man den Speedtest aber natürlich auch per Webseite machen. Man muss dafür keine App laden sondern kann einfach eine Speedtest-Webseite aufrufen und dort prüfen, wie schnell die Verbindung ist. Eine Apps zu laden lohnt sich dabei eher, wenn man vorhat, öfters den Speed des Netzes zu checken. Dann lohnt es sich, eine App zu holen, die dann auch eine Historie der Messung anlegt und man also vergleichen kann, wie sich der Empfang und die Geschwindigkeit verändert. Die Abfrage per Webseite ist dagegen schnell gemacht und dann zu empfehlen, wenn man nur einmal testen will, wie schnell das mobile Internet vor Ort ist. 5G Speedtests sind derzeit eher noch die Ausnahme und oft nur in professionellen Apps zu haben. Generell kann man die Speedtest aber in jedem Netz einsetzen, es macht also keine Unterschied, ob man D1 Handyverträge nutzt, mit einer Vodafone Allnet Flat surft oder O2 Tarife hat.

Bei der Webseite kann es dazu sein, dass die Verbindung zur Webseite (vom Handy aus) die Messung beeinflusst, wenn diese zu langsam ist.

Der maximale Speed je nach Netz

Derzeit sind die maximalen Geschwindigkeiten, die man mit Handy, Tablet und Smartphone erreichen kann, je nach Netz höchst unterschiedlich.  Die Telekom bietet derzeit mit maximal 300Mbit/s den höchsten Speed, allerdings ist diese Geschwindigkeit nicht an allen Standorten verfügbar. Vodafone hat 500Mbit/s als höchste Geschwindigkeit anzubieten,  allerdings geht auch hier der Ausbau weiter und damit erhöhen sich auch die Geschwindigkeiten – vorerst aber nur in einigen Städten. Das Unternehmen schreibt dazu:

Vodafone nimmt erste Basisstationen mit dem neuen Mobilfunk-Turbo zeitgleich in 22 deutschen Städten in Betrieb. Die Kunden surfen in den Zentren von Berlin, Dresden, Düsseldorf, Köln, Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover ab sofort mit bis zu 500 Megabit pro Sekunde. Ebenso schließt Vodafone erste Basisstationen auch in kleineren Städten wie Cottbus, Erfurt, Bochum, Herne, Kassel und Moers ans neue Hochgeschwindigkeits-Netz an.

Bei O2 surft man derzeit am langsamsten und in diesem Netz ist bereits bei maximal 225MBit/s Schluss. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man einen originalen Handytarif von O2 hat oder bei einem Discounter ist – die 50Mbit/s sind in jedem Fall die Obergrenze. Die Prepaidkarte im O2 Netz (O2 Freikarte) bietet mittlerweile auch 225MBit/s (entspricht LTE max) und ist damit genau so schnell wie die normalen Handytarife bei O2.

Zur Abfrage des maximalen Speeds vor Ort bieten alle Netzbetreiber ihre Netzausbaukarten. Dort kann man ablesen, mit welcher maximalen Geschwindigkeit die entsprechenden Regionen ausgebaut sind und welche Geschwindigkeiten man daher dort erwarten kann. Im 5G Bereich gelten diese Regeln allerdings nicht mehr.

5G Netzausbau 2023 in Deutschland
5G Netzausbau 2023 in Deutschland

Der maximal Speed je nach Handy und Smartphone

Beim Kauf eines Handys sollte man beachten, dass die genutzten Geschwindigkeiten, die maximal verfügbar sind, teilweise höchst unterschiedlich sind. So bieten beispielsweise die neuen iPhone 11 (pro) Modelle mittlerweile mit die höchsten Geschwindigkeiten am Markt und können mit mehr als 1Gbit/s surfen – sind als technisch deutlich schneller als das Netz selbst.. Das iPhone SE dagegen (vom April 2016) kommt nur auf 150Mbit/s im Download. Selbst wenn Tarif und das Netz mehr Speed anbieten würden, kann das iPhone SE nicht schneller surfen und würde bei einem Speedtest auch keine höheren Geschwindigkeiten unterstützen.

In der Regel gilt dabei, dass preiswertere Handys und ältere Geräte meistens langsamer sind als die aktuellen Modelle und vor allem als die Topmodelle der jeweiligen Anbieter. Das gilt nicht nur für Apple sondern auch für Samsung und die anderen Hersteller.

Wer sich also einen neuen schnellen Tarif mit LTE holt – und dafür dann auch entsprechend mehr Geld bezahlt – sollte in jedem Fall auch sicher stellen, dass Handy bzw. Smartphone die neuen schnellen Geschwindigkeiten auch unterstützen.


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