Nano-, Micro- und eSIM – die Simkarten-Größen im Überblick

Autor: Bastian Ebert

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Nano-, Micro- und eSIM – die Simkarten-Größen im Überblick – Vor einigen Jahren war alles noch sehr einfach. Es gab nur die normale Simkarte mit den Abmessungen 25×15 Millimeter. Diese funktionierte in alle Geräten.

 


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Mittlerweile ist die Situation im deutschen Mobilfunk-Bereich deutlich komplexer geworden und es gibt inzwischen drei Simkarten-Formate und ist mit der eSIM eine weitere Form der Simkarte dazu gekommen. Das bedeutet für Kunden, dass sie bei der Wahl von Tarif und Endgerät auch darauf achten müssen, dass der richtige Kartentyp unterstützt wird. Bei den Tarifen hat sich die Lage dabei entspannt. Mittlerweile haben fast alle Anbieter auch Nano-Simkarten im Angebot und es gibt bei der Bestellung oft gleich alle Größen von Simkarten dazu. Man kann sich dann die passende Größe heraus suchen. Probleme gibt es allerdings, wenn man das Smartphone wechselt. Dann wird mittlerweile sehr oft auch eine andere Größe der Simkarte benötigt und damit muss man beim eigenen Anbieter eine Ersatzkarte bestellen. Das ist allerdings oft mit Kosten verbunden, je nach Anbieter werden 5 bis 20 Euro für eine neue Karte berechnet.

Mittlerweile sind die Anbieter dazu übergegangen, die Simkarten auf 3fach Blistern zu versenden. Man bekommt dann alle drei Größen und kann die nutzen, die man braucht. Verträge und Tarife mit eSIM gibt es mittlerweile bei den großen Anbietern und einigen Discounter – man sollte hier aber genau nachfragen, ob eSIM wirklich unterstützt wird – zumindest bei Telekom, Vodafone und O2 werden aber alle Haupt-Tarife auch als eSIM angeboten. Wer sich unsicher ist, sollte zu Sim ohne Vertragsbindung greifen (diese gibt es auch für 5G). Dann kann man recht schnell wieder wechseln, falls die Sim doch nicht passen sollte.

Auf den Simkarten werden in der Regel nur die Netzdaten und einige Kontakte gespeichert. Wechselt man die Sim, bleiben also alle andere Daten im Handy erhalten.

VIDEO: So funktionieren Sim Karten

Diese Simkarten-Größen gibt es

Aktuell finden sich auf dem deutschen Markt drei verschiedene Kartengrößen. Die normale Simkarte wird dabei oft als Mini-SIM bezeichnet, dazu gibt es noch die Micro-Simkarte mit etwas kleineren Abmessenung und die Nano-Sim als derzeit kleinste Form der Simkarte.

Die Größen im Überblick:

  • Mini-SIM: (teilweise auch unter der Bezeichung Klassik-SIM oder Standard-SIM zu finden) 25×15 Millimeter. Diese Karte ist die ursprüngliche Simkarte und findet vor allem in älteren Geräten noch ihren Platz
  • Micro-SIM: diese Karte ist die etwas kleinere Form der Mini-Simkarte und hat Abmessungen von 15×12 Millimetern.
  • Nano-Sim: Diese Karte ist die derzeit kleinste Simkarte auf dem Markt und kommt auf Abmessungen von 8,8×12,3 Millimetern.

Aktuell sollte man bei neuen Geräten immer davon ausgehen, dass eine Nano-Simkarte verbaut ist.

SIM-Karten-FormatAbmessungen (H x B x T)Erscheinungsjahr
Full-Size85 x 54 x 0,76 mm1991
Mini25 x 15 x 0,76 mm1996
Micro15 x 12 x 0,76 mm2003
Nano12,3 x 8,8 x 0,67 mm2012

Die sogenannte eSIM ist keine klassische SIM-Karte, sondern ein fest verbauter Chip im Gerät, der sich nicht physisch austauschen lässt. Stattdessen wird er softwareseitig mit Mobilfunkprofilen programmiert. Diese Technologie ermöglicht es, Tarife digital zu aktivieren, zu wechseln oder zu löschen – ganz ohne das Hantieren mit Plastik-Karten. In Deutschland hat sich die eSIM inzwischen etabliert: Laut aktuellen Marktanalysen unterstützen über zwei Drittel der Mobilfunkanbieter die eSIM-Technologie. Dennoch ist die Verbreitung im Alltag noch nicht flächendeckend, da sie bislang vor allem in Premium-Smartphones, Tablets und Smartwatches zum Einsatz kommt. Günstigere Geräte verzichten meist aus Kostengründen auf den zusätzlichen Chip.

Ein weiterer technologischer Schritt ist die sogenannte iSIM – die „integrierte SIM“. Anders als die eSIM benötigt sie keinen separaten Chip, sondern ist direkt im Hauptprozessor des Geräts eingebettet. Diese Lösung spart Platz, reduziert Energieverbrauch und erhöht die Sicherheit, da die iSIM manipulationssicher im Prozessor verankert ist. Erste Geräte mit Snapdragon 8 Gen 1 oder neueren Chipsätzen verfügen bereits über iSIM-Hardware. Ob die Funktion tatsächlich nutzbar ist, hängt jedoch von der Software-Implementierung durch den Hersteller ab.

Die iSIM gilt als besonders interessant für kompakte und stromsparende Geräte wie Wearables, IoT-Anwendungen oder industrielle Systeme. Auch für Smartphones wird sie zunehmend relevant, da sie die Integration mobiler Konnektivität weiter vereinfacht. Während die eSIM bereits den Alltag vieler Nutzer verändert, steht die iSIM noch am Anfang ihrer Verbreitung – mit großem Potenzial für die kommenden Jahre.

Derzeit nutzen alle Anbieter in Deutschland diese Simkarten-Formate. Es ist also egal, ob man einen Tarif im Netz von Telekom, Vodafone oder O2 nutzt und es macht auch keine Unterschied, ob man eine Prepaid Karte vom Discounter (beispielsweise Congstar oder ALDI) hat – die Simkartenformate sind immer gleich.

Bosch Handy von 1995 mit Simkarte im großen Scheckkarten-Format

Welche Simkarte-Größe wird benötigt?

Die Größe der Simkarte hängt immer vom genutzten Gerät ab und wird vom Anbieter in der Regel auch direkt in den technischen Daten mit angegeben. Damit kann man bereits vor dem Kauf sicher sein, welche Größe einer Simkarte man für das Smartphone oder Tablet benötigt.

Wer sich dabei unsicher ist, kann auch eine Verkäufer fragen oder im Internet suchen, in der Regel findet man für alle aktuellen Geräte sehr schnell Informationen, welche Simkartengrößen verwendet werden. Apple hat die Liste der Karten und Geräte beispielsweise hier veröffentlicht: https://support.apple.com/de-de/HT202645

Viele Mobilfunk-Anbieter sind dazu über gegangen, bei neuen Tarife Simkarten in verschiedenen Größen auszuliefern. Bei Congstar, aber auch anderen Anbietern, gibt es beispielsweise die sogenannte Triple-SIM oder auch 3-in1-Sim genannt. Diese Karten beinhalten Mini-, Micro- und Nano-SIM, die man je nach Bedarf in der richtigen Größe heraus brechen kann. Das klappt allerdings nur einmal, hat man sich für die Nano-Sim entschieden kann man nicht mehr zurück zur Micro- oder normalen Simkarten.

Bei anderen Anbietern gibt es die 2-in-1 Sim als Kombination aus Micro- und normaler Sim. Die Nano-Simkarte muss dann extra bestellt werden.

HINWEIS: Im Ausland werden Simkarten auch benötigt auch wenn der eigene Anbieter dort wahrscheinlich gar kein Netz hat. Die deutschen Netzbetreiber haben aber in fast allen Ländern Roaming-Partner, so dass man dort auch mit deutschen Simkarte surfen kann – allerdings zu recht teuren Konditionen. Generell funktionieren aber Sim und auch eSIM auch im Ausland.

Aktuell gibt es in Deutschland 105.000 aktive Simkarten auf dem Markt und damit mehr Simkarten als Bundesbürger. Dazu kommen noch etwa 40 Millionen M2M Karten die für die reine Datenkommunikation im maschinellen Bereich eingesetzt werden, streng genommen also keine Simkarten in Handys und Smartphones sind.

Die Bundesnetzagentur schreibt selbst zur Verteilung dieser Simkarten:

Bei der Verteilung der SIM-Karten ist eine leichte Verlagerung von Serviceprovidern zu Netzbetreibern festzustellen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2021 waren 77 % der Karten (80,6 Mio.) bei den Netzbetreibern im Einsatz im Vergleich zu 75 % (80,2 Mio.) Ende 2020. Auch bei den Vertragsarten kam es zu einer leichten Veränderung. Während 67 % (72,4 Mio.) Postpaid-Karten zum Jahresende 2020 im Einsatz waren, betrug deren Anteil 66 % (69,4 Mio.) zum Ende des ersten Halbjahres 2021.
Auf die Datenkommunikation zwischen Maschinen (M2M) entfielen 40,6 Mio. Karten zum Ende des ersten Halbjahres 2021 (Ende 2020: 36,0 Mio.). Der Anstieg um knapp 13 % in nur einem Halbjahr dürfte auf eine weiterhin steigende Nachfrage nach Smart-Home- und IoT-Anwendungen zurückzuführen sein.
Im LTE-Netz waren 68,9 Mio. der aktiv genutzten SIM-Karten Ende des ersten Halbjahres 2021 eingesetzt. ImVergleich zum Vorjahr ist die Teilnehmerzahl um über 8 % gestiegen.

Quelle: Tätigkeitsbericht Bundesnetzagentur

Die Alternative: Adapter

Die Alternative zu einem Wechsel der Kartengröße sind Adapter, mit denen man die Simkarte behält und sie per Adapter auch für größere Formate verwenden kann. In der Regel nutzt man dabei eine Nano-Simkarte, die per Adapter auch in größere Slot eingelegt werden kann.

Die Simkarte-Adapter bekommt man mittlerweile in jedem gut sortieren Fachhandel oder auch online und die Kosten belaufen sind in der Regel auf wenige Euro. Meistens ist ein Adapter billiger als die Bestellung einer neuen Simkarte beim Anbieter.

Einige Adapter gibt es hier:

Der Königsweg ist dabei, immer die Nano-Simkarte zu nutzen, da man zwar kleinere Karten per Adapter in größere Slots einlegen kann, aber dies leider nicht umgekehrt funktioniert. Es gibt also keinen Adapter um eine normale Simkarte in einen Nano-Sim Slot zu quetschen. Daher sollte man immer die Nano-Simkarte bestellen und sie per Adapter auch für größere Geräte verwenden.

VIDEO Hilfe, wenn die Simkarte nicht merh erkannt wird

Simkarten selber schneiden besser vermeiden

Im Internet gibt es eine Reihe von Anleitungen und Videos, wie man Simkarten auf die richtige Größe zurecht schneiden kann. Teilweise finden sich auch Schablonen mit den Abmessungen von Nano- und Micro-SIM, um das Zuschneiden noch einfacher zu machen. Das ist theoretisch auch möglich, birgt aber einige Gefahren:

  • bei einem falschen Schnitt kann der Chip auf der Karte beschädigt werden und dann ist die Karte dauerhaft zerstört. Man kommt in diesem Fall um die teure Ersatzbestellung einer neuen Karte nicht herum.
  • Bei unsachgemäßen Arbeiten können Plastikspäne und scharfkantige Teile ins Smartphone Geräte und für Verschmutzungen und Beschädigungen sorgen

Bei einigen älteren Karten gibt es dazu noch ein weiteres Problem: sie haben teilweise einen größeren Chip und können daher gar nicht auf die Nano-Simkarten Größe geschnitten werden. Der Versuch würde die Karte vollständig zerstören, da der Chip mit beschädigt werden muss.

Es besteht also ein durchaus nicht zu unterschätzendes Risiko bei dieser Arbeit. Man sollte daher besser auf einen Adapter zurück greifen, da es hier gar kein Risiko gibt, oder in den Fachhandel gehen. Dort gibt es oft Stanzen für die Simkarten Größen, mit denen man sehr einfach und genau die richtige Größe stanzen kann.

Wer die Karte trotzdem selbst zurecht schneiden möchte, findet hier eine Anleitung in Videoform:

Dual Sim: Zwei Simkarten möglich

Dual SIM bedeutet, dass ein Smartphone zwei SIM-Karten aufnehmen und nutzen kann. Dual Sim sagt selbst nichts über die Größe der Sim aus, sondern nur, dass man zwei Sim verwenden kann (das können beispielsweise auch eine normale Sim und eine eSIM sein).

Hier die Funktionsweise:

  • Zwei Steckplätze: Ein Dual-SIM-Smartphone besitzt zwei Steckplätze für SIM-Karten.
  • Eine oder zwei aktive SIM-Karten: Je nach Modell können Sie entweder nur eine SIM-Karte gleichzeitig nutzen oder beide aktiv verwenden.
  • Unabhängigkeit: Jede SIM-Karte hat in der Regel eine eigene Telefonnummer und ein eigenes Datenvolumen.

Wichtig: Nicht jedes Smartphone ist Dual-SIM-fähig. Achten Sie beim Kauf eines neuen Gerätes auf die technischen Daten.


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6 Gedanken zu „Nano-, Micro- und eSIM – die Simkarten-Größen im Überblick“

  1. sim karte von unserem 5 jahre alten hady wurde gesperrt(whrscheinlich nicht rechtzeitig aufgeladen) wie kann ich das handy oder die sim karte entsprerren

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