Was war die erste SMS? Die Geschichte der SMS im Überblick

Autor: Bastian Ebert

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SMS Tarife, Flat und Sim
SMS Tarife,Flat und Sim

Was war die Erste SMS? Die Geschichte der SMS im Überblick – Kurmitteilungen aka SMS (Short Message Service) sind eine relativ neue Entwicklung im Bereich der Telekommunikation und wurden erst mit dem Wechsel auf digitale Netze möglich. Sowohl im analogen Festnetz als auch in den anlagoen Funknetzen bis hin zum C-Netz gab es daher keine SMS. Erst mit dem ersten D-Netz 1992 wurden auch SMS möglich.

 


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Danach erlebte die SMS einen sehr raschen Aufstieg und wurde mit eines der beliebtesten Kommunikationsmittel. In den Hochzeiten wurden pro Jahr fast 60 Milliarden SMS verschickt. Jeder Bundesbürger verschickte damit mehrere hundert SMS pro Jahr – zumindest im Durchschnitt. Die Anbieter reagierten darauf und brachten speziellen SMS Tarife auf den Markt und viele Portale im Netz boten kostenlose SMS an.

Die Bundesnetzagentur schreibt im Jahresbericht 2022 zur Entwicklung der SMS Nutzung:

Die Nutzung des Kurznachrichtendienstes (SMS) war seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2012 mit
59,8 Mrd. durch die zunehmende Verbreitung von internetfähigen Smartphones und der Ein-
führung von Instant-Messaging-Diensten stetig rückläufig. Nach einem kurzfristigen Anstieg im
Jahr 2021 auf 7,8 Mrd. SMS hat sich im Jahr 2022 der rückläufige Trend weiter fortgesetzt. Die An-
zahl der SMS sank auf 5,8 Mrd. Damit wurden im Durchschnitt pro aktiver SIM-Karte monatlich
rund fünf SMS versendet, im Jahr zuvor betrug die Anzahl rund sechs Kurznachrichten

Mit dem Aufkommen von Messenger-Diensten wie WhatsApp und Co wurde der Siegeszug der SMS allerdings gestoppt. Die Verbraucher wollen mittlerweile nicht nur Texte verschicken, sondern auch Videos. Bilder und Sprachnnachrichten und das kann die SMS technisch nicht leisten. Daher sinkt die Zahl der SMS mittlerweile deutlich ab und hat 2022 einen neuen Tiefstand erreicht. Dazu sind inzwischen viele SMS nur noch automatisierte Nachrichten die beim Login oder als Versandbestätigung versendet werden. Als Kommunikationsmittel hat die SMS damit viel von ihrem frühren Glanz eingebüßt.

Seit 2012 ist die SMS-Nutzung jedoch rückläufig. Dies ist vor allem auf die Verbreitung von Smartphones und die damit einhergehende Nutzung von Messenger-Apps wie WhatsApp, Facebook Messenger und Telegram zurückzuführen. Diese Apps bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber SMS, wie z. B. die Möglichkeit, multimediale Inhalte wie Fotos, Videos und Sprachnachrichten zu versenden.

In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt 5,8 Milliarden SMS verschickt. Dies entspricht einem Rückgang von 23,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die folgenden Faktoren haben zur Abnahme der SMS-Nutzung beigetragen:

  • Verbreitung von Smartphones und Messenger-Apps
  • Kostenlosigkeit von SMS-Nachrichten in vielen Tarifen
  • Verfügbarkeit von WLAN und mobilem Internet
  • Bequemlichkeit von Multimedia-Nachrichten

Trotz des Rückgangs ist die SMS-Nutzung nach wie vor eine beliebte Form der Kommunikation. Sie ist vor allem bei Personen ab 60 Jahren beliebt und wird auch in Geschäftskontexten häufig eingesetzt.

Die Zukunft der SMS ist ungewiss. Es ist möglich, dass die SMS-Nutzung in den nächsten Jahren weiter sinken wird, da Messenger-Apps immer beliebter werden. Allerdings ist die SMS auch in Zukunft eine zuverlässige und kostengünstige Form der Kommunikation, die in bestimmten Bereichen weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird. Dazu werden immer noch sehr viele TAN und Legtimationsverfahren darüber abgewickelt.

SMS Nutzung
SMS Nutzung @BNetzA

Was war die erste SMS weltweit

Die SMS wurde 1992 entwickelt und die erste SMS, die weltweit versendet wurde, war die Nachricht „Merry Christmas“, die am 3. Dezember 1992 verschickt wurde. Vodafone feierte an diesem Tag in UK Weihnachtsfeier und der Ingenieur Neil Papworth (damals angestellt beim IT-Unternehmen Sema) nutzt diese Gelegenheit, per SMS dazu die besten Wünsche zu schicken. Genutzt wurde für die erste SMS ein Orbitel TPU 901 Handy und die Übertragung erfolgte rein im Vodafone Netz in UK. Empfänger der ersten SMS war Richard Jarvis, der zu diesem Zeitpunkt Manager bei Vodafone war.

Es dauerte allerdings noch einige Jahre, bis Kunden offiziell die neue Technik nutzen konnten und auch der Versand von SMS über mehrere Netz brauchte noch einige Entwicklungsarbeit.

Die Geschichte der ersten SMS geht aber noch weiter: Die erste SMS der Welt, die am 3. Dezember 1992 über das Vodafone-Netz versendet wurde, wurde am 21. Dezember 2021 als Non-Fungible Token (NFT) für 107.000 Euro versteigert. Der Käufer war ein anonymer Bieter aus Großbritannien. Die Auktion wurde von dem Pariser Auktionshaus Aguttes durchgeführt. Der Erlös der Auktion wurde an das UNHCR, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, gespendet. Die Versteigerung der ersten SMS war ein Meilenstein in der Geschichte der NFTs. Es war die erste NFT, die ein historisches Ereignis verkörperte.

VIDEO Die erste SMS als NFT versteigert

Erste SMS in Deutschland

In Deutschland erfolgte der Start der SMS einige Jahre später. Leider gibt es kaum Daten, wann die ersten Tarife mit SMS auf den Markt kamen und auch die ersten SMS in einem deutschen Netz ist nicht überliefert. Daher bleibt offen, wie und wann der Start dieser Technik in Deutschland verlaufen ist.

Erstes Handy mit SMS

Das erste Handy mit SMS-Funktion war das Nokia 1011, das am 10. November 1992 in Finnland vorgestellt wurde. Es war das erste GSM-Handy und unterstützte auch die Übertragung von Textnachrichten. Die Nachrichten hatten eine maximale Länge von 160 Zeichen. Das Nokia 1011 war ein großes und klobiges Gerät mit einem monochromen Display und einer Tastatur aus Gummitasten. Es kostete etwa 2.300 DM, was heute etwa 1.947 Euro entspricht. Das Nokia 1011 war ein kommerzieller Erfolg und trug dazu bei, die Popularität der SMS zu fördern. In den folgenden Jahren wurde die SMS zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, das von Menschen aller Altersgruppen verwendet wird.

Weitere Details über das Nokia 1011:

  • Größe: 12,8 x 4,8 x 2,2 cm
  • Gewicht: 250 Gramm
  • Display: 84 x 48 Pixel
  • Akku: 4,5 Stunden Sprechzeit, 15 Tage Standby
  • Preis: 2.300 DM (1.947 Euro)

Das Nokia 1011 war ein Meilenstein in der Geschichte der Mobiltelefone. Es war das erste Handy mit SMS-Funktion und trug dazu bei, die SMS zu einem wichtigen Kommunikationsmittel zu machen.

Nokia 1011 (1992) vs. iPhone 1 (2007)
Nokia 1011 (1992) vs. iPhone 1 (2007) CC BY inside-sim.de

Der Nachfolger der SMS: RCS

Mit dem RCS-Chat steht bereits ein moderner Nachfolger für die klassische SMS bereit. Die Abkürzung RCS steht für „Rich Communication Services“ und bezeichnet einen neuen Kommunikationsstandard, der darauf ausgelegt ist, sowohl SMS als auch MMS langfristig zu ersetzen. Im Gegensatz zur herkömmlichen SMS, die auf 160 Zeichen beschränkt ist und keine erweiterten Funktionen bietet, ermöglicht RCS deutlich umfangreichere und vielseitigere Nachrichtenformate.

Ein wesentlicher Vorteil von RCS liegt in der Möglichkeit, deutlich längere Nachrichten zu versenden – bis zu 10.000 Zeichen sind möglich. Darüber hinaus unterstützt der Standard die Einbindung von Mediendateien wie Bildern, Videos, Audiodateien und anderen Inhalten, was die Kommunikation deutlich lebendiger und informativer macht. Auch funktional bietet RCS zahlreiche Verbesserungen: So lassen sich beispielsweise Lesebestätigungen aktivieren, die anzeigen, ob eine Nachricht gelesen wurde. Ebenso wird angezeigt, wenn der Gesprächspartner gerade eine Antwort schreibt. Gruppenchats sind ebenfalls möglich und bieten eine komfortable Alternative zu klassischen Messenger-Diensten.

Ein weiterer technischer Fortschritt ist die Möglichkeit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. RCS-Nachrichten können über Transport Layer Security (TLS) geschützt werden, was die Kommunikation sicherer macht und den Datenschutz verbessert. Insgesamt stellt RCS damit eine zeitgemäße und leistungsfähige Alternative zur SMS dar, die sowohl inhaltlich als auch funktional deutlich mehr bietet und sich zunehmend als neuer Standard etabliert.

FeatureRCSSMS
NachrichtenlängeBis zu 10.000 Zeichen160 Zeichen
MedienunterstützungJaNein
FunktionenLesebestätigungen, Typ-Anzeige, GruppenchatsKeine
VerschlüsselungEnd-to-End-Verschlüsselung (optional)Keine

Cell Broadcast vs. SMS

Cell Broadcast und SMS sind zwei Mobilfunkdienste, die dem Versand von Nachrichten dienen, sich jedoch in ihrer Funktionsweise und ihrem Einsatzzweck deutlich unterscheiden. Während die SMS für die direkte Kommunikation zwischen einzelnen Teilnehmern konzipiert ist, handelt es sich bei Cell Broadcast um einen reinen Benachrichtigungsdienst, bei dem keine Antwortmöglichkeit vorgesehen ist. Die Nachricht wird nicht an eine bestimmte Person, sondern gleichzeitig an alle Mobilfunkgeräte innerhalb einer bestimmten Funkzelle gesendet.

Ein zentraler Unterschied liegt in der Zielgruppe: SMS-Nachrichten richten sich gezielt an einzelne Empfänger, etwa für persönliche Mitteilungen oder geschäftliche Kommunikation. Cell Broadcast hingegen ist darauf ausgelegt, eine große Anzahl von Nutzern gleichzeitig zu erreichen, ohne dass deren Telefonnummern bekannt sein müssen. Diese Technik eignet sich daher besonders für die Verbreitung von Warnmeldungen, etwa bei Naturkatastrophen, Gefahrensituationen oder anderen sicherheitsrelevanten Ereignissen.

Auch hinsichtlich der Nachrichtenlänge unterscheiden sich die beiden Dienste deutlich. Eine klassische SMS ist auf maximal 160 Zeichen begrenzt, was ihre Einsatzmöglichkeiten einschränkt. Cell-Broadcast-Nachrichten hingegen können bis zu 1600 Zeichen umfassen und bieten damit deutlich mehr Raum für detaillierte Informationen – ein Vorteil insbesondere bei komplexen Warnhinweisen oder Handlungsempfehlungen.

In Bezug auf die Versandgeschwindigkeit zeigt sich ein weiterer Unterschied: SMS-Nachrichten werden in der Regel schneller zugestellt, da sie direkt über das Mobilfunknetz an den jeweiligen Empfänger übermittelt werden. Cell Broadcast benötigt hingegen eine gewisse Vorlaufzeit, da die Nachricht über die Infrastruktur der Netzbetreiber an alle Geräte in einer Funkzelle ausgestrahlt wird. Dennoch ist die Technik darauf ausgelegt, möglichst viele Menschen gleichzeitig und zuverlässig zu erreichen.

In der praktischen Anwendung zeigt sich, dass SMS vor allem für den alltäglichen Austausch zwischen Personen genutzt wird – sei es privat oder beruflich. Cell Broadcast hingegen kommt vor allem in Ausnahmesituationen zum Einsatz, etwa bei behördlichen Warnsystemen oder flächendeckenden Sicherheitsinformationen. Beide Dienste erfüllen damit unterschiedliche Aufgaben im Mobilfunkbereich und ergänzen sich je nach Kommunikationsbedarf.

MerkmalCell BroadcastSMS
ZielgruppeAlle Empfänger in einer FunkzelleEin bestimmter Empfänger
GrößeBis zu 1600 ZeichenMaximal 160 Zeichen
VersandgeschwindigkeitIn der Regel langsamerIn der Regel schneller
KostenIn der Regel kostenpflichtigIn vielen Tarifen kostenlos
AnwendungWarnmeldungen, andere sicherheitsrelevante MitteilungenPersönliche und geschäftliche Zwecke

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